Der Löwenanteil der Altersvorsorge liegt im BVG, doch die Mehrheit weiss das nicht.
Die Hälfte nimmt BVG-Beiträge als Gebühr oder Steuer wahr
Ein Indiz aus der ersten Studie hat sich klar bestätigt: Weil die BVG-Beiträge direkt vom Lohn abgezogen werden, sehen viele Menschen sie als eine Art Steuer oder Abgabe. Obwohl die BVG-Lohnabzüge ins persönliche Vorsorgekonto einbezahlt werden, nehmen nur 47 Prozent der Erwerbstätigen diese als Investition ins eigene Alterskapital wahr. 28 Prozent sehen darin eine Art Steuer («Beitrag zur Sicherung der Renten in der Schweiz») und 21 Prozent halten die Beiträge für eine Gebühr, die bezahlt werden muss. Doch diese Unkenntnis schwächt die Grundidee der beruflichen Vorsorge als Sparen für das eigene Alter. Das ist auch für die Arbeitgeber bedauerlich. Schliesslich finanzieren sie mindestens die Hälfte der Beiträge. Diese Leistung kann den Mitarbeitenden nur bewusst sein, wenn sie im BVG eine Anlage für das eigene Alter erkennen.
Umverteilung gilt mehrheitlich als unfair
Verständnis fördern, Zusammenhänge erkennbar machen
Finanzwissen fördert Verständnis für das BVG
Wissen hilft gerade auch in der Vorsorge
Es lohnt sich doppelt, das Finanzwissen in der Bevölkerung zu fördern: Einerseits helfen die Kenntnisse den Menschen, kompetente Entscheidungen im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Vorsorge zu treffen. Andererseits ist dieses auch für die private Vorsorge und Anlage wichtig, so ein weiteres Ergebnis der «Fairplay»-Studie. 77 Prozent der Befragten sparen, wenn sie am Ende des Monats noch Geld übrighaben. Die meisten von ihnen deponieren es allerdings aus Unkenntnis auf einem Sparkonto und verschenken so massiv Renditepotenzial.
Unkenntnis macht ängstlich
Wegen des fehlenden Wissens sind viele Menschen misstrauisch gegenüber den Finanzmärkten und deren Risiken. Doch Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wer mit kühlem Kopf investiert, weiss, dass sich dies mit grösster Wahrscheinlichkeit auf lange Frist lohnen wird: Bei einer Betrachtung der US-Aktienmärkte zeigte sich, dass bereits mit einem Anlagehorizont von zehn Jahren zu 95 Prozent eine positive Rendite erzielt wird. Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit sogar noch höher.
Diversifikation, Geduld und Disziplin
Auch im Privaten gelten dieselben Spielregeln wie für die institutionellen Anleger der Pensionskassen: Ein langer Atem zahlt sich aus, denn auf lange Frist spielt der Zinseszins-Effekt besonders deutlich. Diversifikation ist matchentscheidend, damit Krisen in bestimmten Regionen oder Branchen nicht das gesamte Portfolio gefährden. Und schliesslich braucht es Disziplin in der Umsetzung, um Mehrwerte optimal auszuschöpfen, getreu dem Werbeslogan der Vita-Lebensversicherung von 1932: «Spare richtig, es ist wichtig.»