Mit Green Bonds Nachhaltigkeit ins Portfolio bringen

Green Bonds

Mit Green Bonds Nachhaltigkeit ins Portfolio bringen

Grüne Anleihen verzeichneten über die letzten Jahre einen starken Anstieg an Emissionsvolumen. Sie streben nicht nur die Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens an, sondern wurden auch im Zuge des «European Green Deals» und des Recovery-Plans als Finanzierungsmittel anerkannt, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Green Bonds sind nichts anderes als reguläre Anleihen mit einem grünen Zusatznutzen: der zweckgebundenen umweltfreundlichen Mittelverwendung. «Sie sind somit eine einfache und transparente Art, Nachhaltigkeit in ein Portfolio zu bringen und Gutes zu tun. Deshalb haben wir bei der Zurich Versicherungsgruppe bereits 2013 ein dediziertes Green-Bond-Mandat lanciert und investieren mittlerweile über drei Milliarden US-Dollar in diese Anlageklasse», erklärt Christian Jost, CFA, Manager Selection & Controlling bei der Zurich Invest AG. Aus Investorensicht stelle sich deshalb die Frage: Warum überhaupt noch in «non-Green»-Bonds investieren?

Während zum Beispiel bei den üblichen Corporate Benchmarks der Überhang an BBB-Anleihen in den letzten Jahren signifikant zugenommen hat, weisen die Green-Bond-Indizes in Sachen Kreditqualität ein gut diversifiziertes Portfolio auf (siehe Grafik unten). «Zusätzlich richten sich diese Benchmarks auch nicht nach dem Umfang der Unternehmensschulden, sondern nach deren ausstehenden grünen Anleihen, was ein wesentlicher Unterschied und Vorteil ist. Ebenfalls differenziert sich der Green-Bond-Markt durch ein Übergewicht in europäischen Anleihen, im Gegensatz zum starken US-Überhang der regulären Anleihen», erläutert Jost.

Kreditqualität

Leichte Schwächen sieht der Experte im Moment jedoch noch bei den Konzentrationen von Sektoren und Laufzeiten: «Während die üblichen Anleihenindizes eine Tendenz zu Finanztiteln haben, zeigen Green Bonds – wenig überraschend – eine Neigung zu Versorgern» (siehe Grafik). Dabei handele es sich häufig um längerfristige Projekte, entsprechend weisen die Green Bonds einen höheren Anteil an länger laufenden Obligationen auf. Die durchschnittliche Duration liegt bei 8,1 und somit leicht höher als bei regulären Anleihenindizes.

Sektoraufteilung

Zwar ist der Markt der Green Bonds über die letzten Jahre stark gewachsen, wobei auch die Finanz- und Unternehmensanleihen mittlerweile einen beachtlichen Anteil von über 50 Prozent vorweisen. «Für sehr grosse Portfolios, bei denen man Diversifikation, Selektivität und auch Liquidität unter einen Hut bringen muss, würden wir zum heutigen Zeitpunkt Green Bonds eher als eine Beimischung empfehlen. Der Markt befindet sich jedoch in einem starken Wachstum, so dass je nach Entwicklung mittelfristig auch ein Ersatz des kompletten Fixed-Income-Portfolios denkbar ist», so Jost.

Weil aktuell die grünen Anleihen noch relativ wenig reguliert sind, empfiehlt der Spezialist Investoren, ein spezielles Augenmerk daraufzulegen, dass sie keinem «Greenwashing» Hand bieten. Es sei wichtig, die angestrebten Projekte gründlich zu analysieren und zusätzlich einen starken Fokus auf ein transparentes und fortlaufendes Green-Bond-Reporting zu legen. Bei Bedarf sollte der Dialog mit dem Emittenten gesucht werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Martin Gubler und Tom Osterwalder

Tom Osterwalder wird CEO der Zurich Invest AG

Tom Osterwalder übernimmt per 1. Oktober 2023 die Leitung der Zurich Invest AG. Er löst auf den 1. Oktober Martin Gubler ab, der die Firma seit 2006 als CEO leitet und weiterhin die Geschäftsführung der Zürich Anlagestiftung wahrnehmen wird.
AMAS Kennzahlen für Immobilien

Nachhaltigkeit in Zahlen 2021/2022

Unser Onlinebericht informiert über die umweltrelevanten Kennzahlen zu Immobilien Schweiz und zeigt neu einen Vorjahresvergleich der Kennzahlen bei Aktien und Obligationen.
Grafiken

Durch transparente Berichterstattung Greenwashing vermeiden

Die Umsetzung aufsichtsrechtlicher Vorgaben und Selbstregulierungsempfehlungen hilft Asset-Managern, Greenwashing zu erkennen und zu vermeiden.
Holz Spiel

Bewusstere Anlageentscheide dank höherer Klimatransparenz

Massnahmen der Politik zur Bekämpfung des Klimawandels in der EU und der Schweiz führen zu höherer Transparenz und bewussteren Anlageentscheidungen auf der Ebene Klima.
Vide Screenshot

Zurich Invest AG beschliesst neue Klimaziele bei Immobilien Schweiz.

Die Zurich Invest AG setzt in ihrem Immobilienportfolio ihren bereits 2010 begonnenen Klimafahrplan fort und steckt weitere Etappen-Ziele zur Erreichung der Klimaneutralität im Jahr 2050.
Immobilien

ESG-Integration bei Immobilien unverzichtbar

Rund 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen werden durch Bau und Betrieb von Gebäuden verursacht. Um den drohenden Klimawandel zu bekämpfen, besteht hier dringender Handlungsbedarf.